Kleiner Abri?der Dorfgeschichte
gefunden und gelesen "Mitteilungsblatt der Stadt Wangen im Allg?f? Ortschaft NEURAVENSBURG"
Jahrgang 1997 Nr 31
Woher kommt der Name "Neuravensburg"?
Nach Sichtung der Forschungsliteratur wird deutlich, da?die Geschichte von Neuravensburg unbedingt einmal gr?h aufgearbeitet werden sollt. Vieles bleibt bislang in der Geschichts=
schreibung spekulativ, eine zusammenfassende Darstellung fehlt.
Der Name Neuravensburg leitet sich von der Burg ab: Um 1200 ist "Novum Ravinspurch", 1271 "Niuwen Ravenspurg" urkundlich bezeugt. Burg und Herrschaft Neuravensburg waren im 12. und 13. Jh. in der Hand der hohen welfischen, sp?r staufischen Reichsministerialen, die ihren Sitz auf der Ravensburg hatten. Die Ravensburg oberhalb des Schussentales - sie ist uns heute unter dem Namen "Veitsburg" gel?ig - war seit Welf IV. Wohnsitz der welfischen Herz?und entwickelte sich zum Verwaltungszentrum des staufischen Herrschaftsbereichs in Oberschwaben.
Die Ravensburger Reichsministerialen nannten ihren neuen Besitz an der Oberen Argen "Neu-Ravensburg" und verwiesen mit diesem Namen auf die vornehme Herkunft von Ravensburg.
Der erste Neuravensburger Burgvogt, der urkundlich nachgewiesen werden kann, ist der welfische Reichsministeriale Gebizo von Biegenburg (auch Gebizo von Ravensburg), Stifter des Klosters Wei?nau im Jahre 1145. Nach dem Tode des staufischen Reichsk?erers Heinrich von Ravensburg gelangte die Herrschaft Neuravensburg um 1270 an das Kloster St. Gallen und blieb, nach dem sie an verschiedene Herren unter anderem Lindau und Wangen als Lehen ausgegeben und dann auch verpf?et wurde, bis 1803 ein Verwaltungsmittelpunkt St. Galler Besitzes. Am Fu?der Burg entwickelte sich im 13. Jh. die kleine Stadt Neuravensburg. In der historischen Forschung wird die Vermutung ge?ert, da?der Staufenkaiser Friedrich II. Den Burgweiler mit dem Stadtrecht begabt hat. Die Ansiedlung gedieh jedoch nicht und verlor ihren st?ischen Charakter: Dazu trug die Zerst?g der Stadt durch den Graf Ulrich von Montfort im Jahre 1272 anl?ich einer zwiesp?igen Abtswahl bei, wie auch die dr?e Konkurrenz der benachbarten aufbl?n St?e Wangen und Lindau. So wird Neuravensburg ab der Mitte des 15. Jh. Nur noch als Dorf bzw. Flecken bezeichnet. Die Burg Neuravensburg war eine fr?elalterliche Anlage und urspr?h wohl Sitz der Gaugrafen des Argengaus, bevor sie Sitz welfischer und staufischer Ministerialen wurde. Im Bauernkrieg zerst? wurde sie um 1615 von Abt Bernhard M?wieder errichtet. 1836 kam die Burg in b?ichen Besitz und wurde in den Folgejahren teilweise abgerissen. Erhalten blieb bis heute der aus dem 12. Jh. Stammende Bergfried.
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